Was ist ein Abscheider?

Sauberes Wasser ist ein kostbares Gut. Deshalb spielen technische Anlagen zum Gewässerschutz eine zentrale Rolle in unserem Alltag. Diese speziellen Trennsysteme verhindern, dass gefährliche Stoffe in die Kanalisation gelangen.

Ein Abscheider ist eine Abwasserbehandlungsanlage in Form eines Beckens oder Behälters. Die Aufgabe besteht darin, wassergefährdende Substanzen wie Mineralöle oder Fette vom Abwasser zu trennen. Diese Trennung erfolgt auf physikalischem Weg und schützt unsere Umwelt wirkungsvoll.

Die Funktionsweise basiert auf zwei natürlichen Eigenschaften: Öl und Wasser mischen sich nicht. Zudem schwimmen leichtere Stoffe wie Benzin oder Fett auf der Wasseroberfläche auf. Dieser Dichteunterschied ermöglicht die Abtrennung der Schadstoffe.

Solche Anlagen sind gesetzlich in vielen Bereichen vorgeschrieben. Sie kommen in Gastronomie-Küchen, Kfz-Werkstätten und Industriebetrieben zum Einsatz. Ohne diese Technik würden täglich Tonnen gefährlicher Stoffe unsere Gewässer verschmutzen.

Grundlagen: Was versteht man unter einem Abscheider?

Zum Schutz von Gewässern und Kanalisation sind Abscheider unverzichtbare Komponenten der Abwasserbehandlung. Diese technischen Anlagen übernehmen eine wichtige Vorreiterrolle, bevor verschmutztes Wasser in öffentliche Kanalsysteme oder natürliche Gewässer gelangt. In der modernen Wasserwirtschaft bilden sie eine essenzielle Barriere gegen wassergefährdende Stoffe.

Als Abwasserbehandlungsanlage fungieren Abscheider dort, wo herkömmliche Kläranlagen allein nicht ausreichen. Sie greifen ein, bevor problematische Substanzen größere Schäden anrichten können. Ihre dezentrale Positionierung direkt an der Entstehungsquelle macht sie besonders effektiv.

Abscheider Definition und Funktion in der Abwasserbehandlung

Definition und Zweck von Abscheidern

Die Abscheider Definition beschreibt diese Systeme als spezialisierte Becken oder Behälter zur Trennung nicht mit Wasser mischbarer Stoffe. Sie nutzen physikalische Eigenschaften wie unterschiedliche Dichten, um Verunreinigungen vom Abwasser zu separieren. Das Grundprinzip basiert auf dem Aufschwimmen leichterer Flüssigkeiten oder dem Absetzen schwererer Partikel.

Man unterscheidet zwei Hauptkategorien bei diesen Anlagen:

  • Leichtflüssigkeitsabscheider: Entfernen mineralische Öle, Benzin und Kraftstoffe aus dem Abwasser
  • Fettabscheider: Trennen pflanzliche und tierische Öle sowie Fette von der wässrigen Phase
  • Spezialabscheider: Kombinieren verschiedene Abscheidemechanismen für komplexe Anforderungen

Der Zweck dieser Abwasserbehandlungsanlage liegt in der Vorbehandlung. Sie verhindern, dass schädliche Substanzen in nachgelagerte Systeme eindringen. Diese Schutzfunktion erstreckt sich über die gesamte Infrastruktur der Abwasserentsorgung.

Betreiber von Autowaschanlagen, Tankstellen oder Gastronomiebetrieben müssen Abscheider installieren. Die gesetzliche Verpflichtung resultiert aus dem erheblichen Gefährdungspotenzial dieser Stoffe. Ohne geeignete Vorbehandlung würden Öle und Fette schnell zu massiven Verstopfungen führen.

Bedeutung für Umweltschutz und Wasserwirtschaft

Im Umweltschutz nehmen Abscheider erklärt eine Schlüsselposition ein. Sie verhindern, dass wassergefährdende Stoffe in natürliche Gewässer gelangen und dort ökologische Schäden verursachen. Bereits geringe Mengen Mineralöl können erhebliche Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme haben.

Die Wasserwirtschaft profitiert mehrfach von effektiven Abscheideranlagen. Kläranlagen werden vor Überlastung geschützt, da biologische Reinigungsprozesse durch Öle und Fette massiv gestört werden. Mikroorganismen, die für die Abwasserreinigung zuständig sind, können ihre Arbeit nicht mehr verrichten, wenn zu viele Fette vorhanden sind.

Für die Kanalisation stellen Fett- und Ölablagerungen eine permanente Bedrohung dar. Diese Ablagerungen verengen Rohrleitungen kontinuierlich und führen zu kostspieligen Verstopfungen. Regelmäßige Reinigungsarbeiten werden erforderlich, die hohe Kosten verursachen.

Besonders kritisch ist die Brandgefahr durch Benzin in der Kanalisation. Kraftstoffdämpfe können sich in geschlossenen Kanalsystemen ansammeln und bei Zündung zu Explosionen führen. Benzinabscheider minimieren dieses Sicherheitsrisiko erheblich.

Bei direkter Regenwassereinleitung in Flüsse oder Bäche spielen Abscheider eine noch wichtigere Rolle. Hier fehlt die zusätzliche Reinigungsstufe einer Kläranlage vollständig. Ohne Abscheidung würden Schadstoffe ungefiltert in sensible Gewässer gelangen und dort irreparable Schäden anrichten.

Die Bedeutung von Abscheidern für den Umweltschutz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie sind die erste Verteidigungslinie gegen wassergefährdende Stoffe.

In der modernen Wasserwirtschaft sind Abscheider daher unverzichtbare Bestandteile eines ganzheitlichen Gewässerschutzkonzepts. Sie kombinieren ökologische Notwendigkeit mit praktischem Infrastrukturschutz und tragen wesentlich zur Nachhaltigkeit bei.

Funktionsweise Abscheider: So trennen sie Schadstoffe

Abscheider trennen Schadstoffe durch intelligente Nutzung natürlicher Materialeigenschaften und physikalischer Kräfte. Die Funktionsweise Abscheider beruht dabei nicht auf komplexen chemischen Reaktionen, sondern auf einfachen mechanischen Prinzipien. Diese bewährte Technologie macht sich grundlegende Naturgesetze zunutze, um Öle, Fette und Benzin zuverlässig vom Wasser zu trennen.

Der Erfolg dieser Anlagen liegt in ihrer Fähigkeit, unterschiedliche Stoffeigenschaften auszunutzen. Wenn verunreinigtes Abwasser in den Abscheider gelangt, setzen sofort mehrere physikalische Prozesse ein. Diese wirken parallel und ergänzen sich gegenseitig, um eine möglichst vollständige Trennung zu erreichen.

Physikalische Grundprinzipien der Abscheidung

Die physikalischen Grundprinzipien der Abscheidung basieren auf messbaren Unterschieden zwischen den zu trennenden Stoffen. Zentral ist dabei die Tatsache, dass Öle, Fette und Benzin sich nur schwer mit Wasser mischen. Diese mangelnde Mischbarkeit bildet die Voraussetzung für alle weiteren Trennvorgänge.

In modernen Abscheideranlagen kommen hauptsächlich zwei fundamentale Mechanismen zum Einsatz. Das Schwerkraftprinzip nutzt Dichteunterschiede aus, während der Koaleszenzeffekt kleinste Partikel zu größeren Einheiten zusammenführt. Beide Verfahren arbeiten ohne externe Energiezufuhr und sind daher besonders wirtschaftlich im Betrieb.

Schwerkraft und Dichtedifferenz im Trennprozess

Die Dichtedifferenz zwischen Wasser und Schadstoffen ist der Schlüssel zum Trennprozess Abscheider. Wasser besitzt eine Dichte von etwa 1,0 Gramm pro Kubikzentimeter. Mineralöle und Benzin hingegen weisen Dichten zwischen 0,85 und 0,95 Gramm pro Kubikzentimeter auf.

Dieser Dichteunterschied mag gering erscheinen, hat aber entscheidende Auswirkungen. Wenn das Abwasser in das großvolumige Abscheiderbecken strömt, verringert sich die Fließgeschwindigkeit drastisch. Die Beruhigung der Flüssigkeit ist für den gesamten Prozess unverzichtbar.

Bei reduzierter Strömung können nun unterschiedliche Kräfte wirken. Schwere Schmutzstoffe wie Sand und Metallpartikel sinken aufgrund der Schwerkraft zum Boden. Dort sammeln sie sich im sogenannten Schlammfang, einer Kammer am Grund des Abscheiders.

Gleichzeitig steigen die leichteren Öl- und Fetttröpfchen nach oben auf. Der Auftrieb treibt sie zur Wasseroberfläche, wo sie eine separate Schicht bilden. Eine speziell angeordnete Tauchwand verhindert, dass diese aufschwimmende Schadstoffschicht zum Ablauf gelangt.

StoffDichte (g/cm³)Verhalten im AbscheiderSammelort
Wasser1,0Mittlere PhaseDurchlauf zur Kanalisation
Mineralöl/Benzin0,85 – 0,95AufschwimmenOberfläche (Ölspeicher)
Schlamm/Feststoffe1,5 – 2,5AbsinkenBodenbereich (Schlammfang)
Fette (warm)0,90 – 0,96AufschwimmenOberfläche

Koaleszenzeffekt bei der Tropfenbildung

Nicht alle Öltröpfchen sind groß genug, um durch das Schwerkraftprinzip allein abgeschieden zu werden. Besonders nach dem Einsatz von Hochdruckreinigern liegt das Öl in feinster Verteilung vor. Diese Emulsionen stellen eine Herausforderung dar, da die winzigen Partikel nur langsam aufsteigen.

Hier kommt die Koaleszenz ins Spiel. Koaleszenzabscheider verfügen über spezielle Filtereinsätze aus Materialien wie Teflon, Polyurethan, Polypropylen oder Polyethylen. Diese Werkstoffe besitzen eine besondere Eigenschaft: Sie sind wasserabweisend, ziehen aber Öle an.

Wenn das Abwasser durch den Filtereinsatz strömt, lagern sich kleinste Öltröpfchen an der Oberfläche ab. Die lipophile Struktur des Materials hält die Ölteilchen fest, während das Wasser abperlt. Mit der Zeit treffen immer mehr winzige Tropfen aufeinander.

Durch die Koaleszenz verschmelzen viele kleine Öltropfen zu größeren Einheiten. Dieser Vereinigungsprozess geschieht kontinuierlich am Filtermaterial. Sobald ein Tropfen eine kritische Größe erreicht, erzeugt er ausreichend Auftrieb, um sich vom Filter zu lösen.

Die nun größeren Tropfen steigen beschleunigt zur Oberfläche auf. Dort sammeln sie sich in der Ölspeicherschicht und können abgeschöpft werden. Der Koaleszenzeffekt steigert die Abscheideleistung erheblich und ermöglicht Reinigungsgrade von über 95 Prozent.

Der Weg von verunreinigtem zu gereinigtem Wasser

Der komplette Durchlauf durch einen Abscheider folgt einem genau definierten Weg. Das verunreinigte Abwasser tritt zunächst durch den Zulauf in die erste Kammer ein. Hier erfolgt bereits eine erste Beruhigung der Strömung.

Vom Einlaufbereich gelangt das Wasser in den Schlammfang. In dieser Zone setzen sich schwere Partikel ab, die am Boden verbleiben. Die regelmäßige Entleerung dieses Bereichs ist für den störungsfreien Betrieb wichtig.

Anschließend durchströmt das Wasser die eigentliche Abscheiderkammer. Hier verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit auf ein Minimum. Die vorhandene Dichtedifferenz kann nun ihre volle Wirkung entfalten, und der Trennprozess Abscheider läuft auf Hochtouren.

Leichte Schadstoffe sammeln sich an der Oberfläche im Ölspeicherraum. Eine Tauchwand ragt von oben ins Wasser und bildet eine mechanische Barriere. Sie verhindert zuverlässig, dass die aufschwimmende Ölschicht zum Ablauf gelangen kann.

Das gereinigte Wasser verlässt die Anlage unterhalb der Tauchwand durch den Ablaufstutzen. Ein selbsttätiger Verschluss, meist ein Schwimmer, sorgt für zusätzliche Sicherheit. Wenn der Ölspeicher seine maximale Kapazität erreicht, schließt dieser Schwimmer automatisch den Ablauf.

Dadurch wird verhindert, dass bei Überfüllung Schadstoffe in die Kanalisation gelangen. Das System arbeitet somit auch bei Wartungsverzögerungen sicher. Nach der Passage aller Kammern erfüllt das Wasser die gesetzlichen Grenzwerte und kann bedenkenlos eingeleitet werden.

Die gesamte Funktionsweise Abscheider zeigt, wie elegant einfache physikalische Prinzipien genutzt werden können. Ohne bewegliche Teile oder elektrische Energie erfolgt eine hocheffiziente Reinigung. Diese Zuverlässigkeit macht Abscheider zu unverzichtbaren Komponenten im Gewässerschutz.

Verschiedene Typen von Abscheidern im Überblick

Die Vielfalt der Abscheidertypen ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Branchen und Anforderungen. Jedes System ist speziell auf die Eigenschaften der abzuscheidenden Stoffe ausgelegt. Die Wahl des richtigen Abscheiders hängt von der Art der Verunreinigung, dem Abwasservolumen und den gesetzlichen Vorgaben ab.

In der Praxis haben sich verschiedene Bauarten bewährt, die nach den jeweiligen Einsatzgebieten unterschieden werden. Von einfachen Schwerkraftabscheidern bis hin zu hochmodernen Koaleszenzabscheidern reicht das Spektrum. Jeder Typ erfüllt dabei spezifische technische und rechtliche Anforderungen.

Fettabscheider in Gastronomie und Lebensmittelindustrie

Fettabscheider sind unverzichtbare Anlagen in allen Betrieben, die mit pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten arbeiten. Sie kommen hauptsächlich in Restaurants, Großküchen, Kantinen, Metzgereien und Schlachthöfen zum Einsatz. Die Funktionsweise basiert auf dem Prinzip, dass Fette leichter als Wasser sind und an der Oberfläche aufschwimmen.

Der Aufbau eines Fettabscheiders ähnelt dem anderer Abscheideranlagen. Das fetthaltige Abwasser fließt zunächst in eine Beruhigungszone, wo die Strömungsgeschwindigkeit reduziert wird. Schwere Bestandteile wie Speisereste sinken in den Schlammfang, während die Fette nach oben steigen und dort zurückgehalten werden.

Technisch werden Fettabscheider nach DIN EN 1825 und DIN 4040-100 klassifiziert. Diese Normen definieren die Bemessung, Konstruktion und Prüfung der Anlagen. Die Nenngrößen werden nach dem maximalen Fettabscheidevermögen in Litern angegeben.

Fettabscheider sind in verschiedenen Bauformen erhältlich. Systeme für den Erdeinbau bestehen meist aus Beton oder Kunststoff und werden außerhalb des Gebäudes installiert. Für die Freiaufstellung im Keller gibt es kompakte Varianten aus Kunststoff oder Edelstahl, die weniger Platz benötigen.

Benzinabscheider und Leichtflüssigkeitsabscheider

Die Begriffe Benzinabscheider und Leichtflüssigkeitsabscheider werden oft synonym verwendet, wobei die technisch korrekte Bezeichnung Leichtflüssigkeitsabscheider lautet. Diese Anlagen sind speziell für die Abscheidung von Mineralölen, Benzin, Diesel und anderen Kraftstoffen konzipiert. Sie finden sich an Tankstellen, in Autowaschanlagen, Werkstätten und Parkhäusern.

Die Funktionsweise basiert primär auf dem Schwerkraftprinzip. Leichtflüssigkeiten wie Öl oder Benzin haben eine geringere Dichte als Wasser und sammeln sich an der Oberfläche. Dort werden sie durch einen speziellen Auslauf zurückgehalten, während das gereinigte Wasser über einen Tauchwandausgang abfließt.

Leichtflüssigkeitsabscheider werden nach EN 858 und DIN 1999-100 bemessen und geprüft. Diese europäischen Standards legen die technischen Anforderungen fest. Die Anlagen werden immer außerhalb von Gebäuden ins Erdreich eingebaut und bestehen meist aus Beton, Kunststoff oder Gusseisen.

Ein wichtiges Merkmal ist die Klasseneinteilung. Klasse I Abscheider erreichen eine Restölkonzentration von maximal 100 mg/l, während Klasse II Anlagen nur 5 mg/l aufweisen. Die Wahl der Klasse hängt von den örtlichen Einleitbedingungen ab.

Ölabscheider für industrielle Anwendungen

Ölabscheider in der Industrie müssen oft deutlich höhere Anforderungen erfüllen als konventionelle Systeme. Sie kommen vor allem in der metallverarbeitenden Industrie zum Einsatz, wo Kühl- und Schmieröle anfallen. Auch in Werften, Stahlwerken und Raffinerien sind spezialisierte Ölabscheider unverzichtbar.

Für große Abwasserströme werden häufig API-Ölabscheider eingesetzt. Diese nach dem American Petroleum Institute benannten Systeme eignen sich besonders für (petro)chemische Anlagen. Sie arbeiten mit langen Verweilzeiten und großen Abscheideflächen, um auch feinste Öltröpfchen zu entfernen.

Industrielle Ölabscheider sind oft als Mehrkammersysteme ausgeführt. Die erste Kammer dient als Sandfang, die zweite als eigentlicher Ölabscheider. Optional können weitere Reinigungsstufen wie Aktivkohlefilter oder biologische Reinigungsstufen folgen.

Die Dimensionierung richtet sich nach dem zu erwartenden Abwasseranfall und der Ölkonzentration. Kontinuierliche Überwachungssysteme stellen sicher, dass die Grenzwerte jederzeit eingehalten werden. Bei Störungen erfolgt automatisch eine Alarmmeldung.

Schlammabscheider und Koaleszenzabscheider

Wenn höhere Anforderungen an die Abscheideleistung bestehen, kommen fortschrittliche Technologien zum Einsatz. Koaleszenzabscheider erreichen Reinigungsleistungen von bis zu 5 mg/l Restölgehalt. Das ist deutlich besser als die 100 mg/l einfacher Abscheider.

Das Funktionsprinzip der Koaleszenz nutzt spezielle Einbauten, die kleine Öltröpfchen zu größeren Tropfen vereinen. Diese größeren Tropfen steigen schneller auf und lassen sich leichter abscheiden. Koaleszenzabscheider werden oft als zweite Reinigungsstufe nach einem konventionellen Abscheider eingesetzt.

Wirbelabscheider stellen eine innovative Weiterentwicklung dar. Bei diesen Systemen wird das Abwasser tangential durch ein Spiralsystem geleitet. Die entstehenden Fliehkräfte drücken größere Schmutzstoffe nach außen, während Öltröpfchen zur Spiralmitte geführt werden.

In der Spiralmitte befinden sich Koaleszenzflächen, die die Tropfenbildung begünstigen. Die vereinten Öltröpfchen steigen dann nach oben und werden abgeschieden. Dieses Verfahren ist besonders platzsparend und effizient.

Die höchste Reinigungsleistung bietet eine S-B-K-P-Anlage. Diese Kombination besteht aus Schlammfang, Benzinabscheider, Koaleszenzabscheider und Probeentnahmeschacht. Solche Mehrstufensysteme kommen zum Einsatz, wenn besonders strenge Einleitgrenzwerte eingehalten werden müssen.

AbscheidertypHaupteinsatzgebietRelevante NormReinigungsleistung
FettabscheiderGastronomie, Großküchen, MetzgereienDIN EN 1825, DIN 4040-100Abscheidung pflanzlicher und tierischer Fette
LeichtflüssigkeitsabscheiderTankstellen, Werkstätten, ParkhäuserEN 858, DIN 1999-100Klasse I: 100 mg/l, Klasse II: 5 mg/l
API-ÖlabscheiderPetrochemische Industrie, RaffinerienAPI-StandardsFür große Volumenströme ausgelegt
KoaleszenzabscheiderHochwertige Reinigung bei strengen AuflagenEN 858Bis zu 5 mg/l Restölgehalt

Die Auswahl des passenden Abscheidertyps erfolgt immer in Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Faktoren wie Abwassermenge, Verschmutzungsgrad und lokale Einleitbedingungen spielen eine zentrale Rolle. Eine fachgerechte Planung durch qualifizierte Fachbetriebe ist unerlässlich.

Moderne Abscheidersysteme kombinieren oft mehrere Technologien, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Durch modulare Bauweisen lassen sich die Anlagen flexibel an veränderte Anforderungen anpassen. So wird langfristig ein zuverlässiger und wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet.

Einsatzbereiche und praktische Anwendungen

Überall dort, wo mit Ölen, Fetten oder anderen Leichtflüssigkeiten gearbeitet wird, sind Abscheider unverzichtbar. Die Abscheider Einsatzbereiche erstrecken sich von kleinen Handwerksbetrieben bis hin zu großen Industrieanlagen. In jedem dieser Bereiche erfüllen sie eine wichtige Schutzfunktion für Umwelt und Kanalisation.

Die praktische Abscheider Anwendung richtet sich nach den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Betriebs. Je nach Art der anfallenden Schadstoffe kommen unterschiedliche Abscheidertypen zum Einsatz. Gesetzliche Vorgaben regeln dabei genau, welche Betriebe eine Abscheideranlage installieren müssen.

Gewerbliche und industrielle Nutzung

In gewerblichen und industriellen Betrieben sind Abscheideranlagen oft gesetzlich vorgeschrieben. Sie verhindern, dass wassergefährdende Stoffe ungeklärt in die Kanalisation gelangen. Die Bandbreite der betroffenen Branchen ist dabei sehr groß.

Von der kleinen Werkstatt bis zum Großbetrieb – überall dort, wo Produktionsprozesse mit Ölen, Schmierstoffen oder Fetten verbunden sind, müssen Abscheider installiert werden. Die richtige Dimensionierung und Auswahl des passenden Systems ist dabei entscheidend.

Kfz-Werkstätten und Reparaturbetriebe

In jeder Kfz-Werkstatt fallen ölhaltige Abwässer an. Beim Reinigen von Fahrzeugteilen, bei Motorwäschen oder auf Hebebühnen entstehen Verunreinigungen mit Kraftstoffen und Schmierstoffen. Ein Leichtflüssigkeitsabscheider ist daher in solchen Betrieben Pflicht.

Auch Reparaturbetriebe für Landmaschinen oder Baumaschinen benötigen diese Anlagen. Das gilt ebenso für Motorradwerkstätten und alle anderen Betriebe, in denen Fahrzeuge gewartet werden. Die Abwässer aus Waschbuchten müssen über den Abscheider geleitet werden, bevor sie in den Kanal fließen.

Ohne einen funktionierenden Abscheider dürfen ölhaltige Abwässer aus Werkstätten nicht in die Kanalisation eingeleitet werden – dies ist gesetzlich streng geregelt.

Metallverarbeitende Industrie

In Produktionsbetrieben mit spanabhebenden Verfahren wie Drehen, Fräsen oder Schleifen kommen Kühlschmierstoffe zum Einsatz. Diese Emulsionen und Öle müssen aus dem Prozessabwasser entfernt werden. Spezielle Abscheideranlagen sind hier die Lösung.

Bei Oberflächenbehandlungen mit ölhaltigen Substanzen entstehen ebenfalls behandlungsbedürftige Abwässer. Die metallverarbeitende Industrie setzt daher auf leistungsstarke Abscheidersysteme. Diese sind oft in komplexe Aufbereitungsanlagen integriert.

Kommunale Abwasserentsorgung

Auch im öffentlichen Bereich spielen Abscheider eine wichtige Rolle. Viele Entsorgungsträger schreiben in ihren Abwassersatzungen den Betrieb von Leichtflüssigkeitsabscheidern vor. Damit sollen die kommunalen Kläranlagen vor Schadstoffen geschützt werden.

Kommunale Bauhöfe und Straßenmeistereien benötigen ebenfalls Abscheideranlagen. Überall dort, wo Fahrzeuge gewaschen oder gewartet werden, sind sie unverzichtbar. Auch öffentliche Waschplätze müssen mit entsprechenden Systemen ausgestattet sein.

Die Abwassersatzungen definieren häufig Grenzwerte für eingeleitete Stoffe. Diese Werte sind nur durch eine fachgerechte Abwasservorbehandlung erreichbar. Kommunen tragen damit aktiv zum Gewässerschutz bei.

Tankstellen und Autowaschanlagen

Jede Tankstelle muss mit einem Abscheider ausgestattet sein. Beim Betankungsvorgang können Tropfverluste entstehen, und das Regenwasser von den Betankungsflächen ist potenziell mit Kraftstoffen kontaminiert. Alle Oberflächenwässer müssen über einen Leichtflüssigkeitsabscheider geleitet werden.

Autowaschanlagen stellen besondere Anforderungen an die Abwassertechnik. Mit Hochdruckreinigern oder Dampfstrahlern entstehen Wasser-Öl-Gemische mit sehr fein verteilten Öltröpfchen. Einfache Schwerkraftabscheider reichen hier oft nicht aus.

Moderne Autowaschanlagen setzen deshalb auf Koaleszenzabscheider. Diese Systeme können auch kleinste Ölpartikel aus dem Waschwasser entfernen. Viele Anlagen arbeiten mit Kreislaufsystemen, bei denen das Wasser aufbereitet und wiederverwendet wird.

  • Tankstellen: Schutz vor Kraftstoffverunreinigungen durch Tropfverluste
  • Portalwaschanlagen: Aufbereitung des Waschwassers für Kreislaufsysteme
  • SB-Waschplätze: Abscheidung von Öl und Schmutz aus Hochdruckreinigung
  • LKW-Waschanlagen: Behandlung großer Abwassermengen mit starken Verunreinigungen

Die Kombination aus Abscheider und Kreislauftechnik spart Wasser und schützt gleichzeitig die Umwelt. Betreiber von Autowaschanlagen müssen die Anlagen regelmäßig warten lassen. Nur so ist eine dauerhafte Reinigungsleistung gewährleistet.

Gesetzliche Vorgaben und Normen für Abscheider

Die Installation und der Betrieb von Abscheidern erfolgen nicht willkürlich, sondern sind präzise durch Gesetze und Normen definiert. Dieses Regelwerk schützt Gewässer vor Verunreinigungen und stellt sicher, dass Abscheideranlagen zuverlässig funktionieren. Betreiber müssen sich mit den verschiedenen Vorschriften vertraut machen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

In Deutschland bilden bundesweite Gesetze und technische Normen einen umfassenden rechtlichen Rahmen. Die DIN-Normen Abscheider legen dabei die technischen Anforderungen fest. Parallel dazu regeln Gesetze wie das Wasserhaushaltsgesetz die praktische Umsetzung im Alltag.

DIN-Normen und europäische Standards

Die technischen Anforderungen an Abscheideranlagen werden durch ein komplexes Normenwerk definiert. Diese Normen harmonisieren europäische und nationale Vorgaben zu Planung, Bau und Wartung. Sie gewährleisten, dass alle Anlagen nach einheitlichen Qualitätsstandards arbeiten.

Europäische Normen bilden die Grundlage für nationale Regelungen. Die DIN-Normen ergänzen diese um spezifische Anforderungen für den deutschen Markt. Hersteller und Betreiber finden in diesen Dokumenten präzise Vorgaben zu Dimensionierung, Materialwahl und Prüfverfahren.

Für Leichtflüssigkeitsabscheider existiert ein zweiteiliges Normenwerk auf europäischer Ebene. Die DIN EN 858-1 definiert grundlegende Bau- und Funktionsprinzipien sowie Prüfgrundsätze. Sie legt fest, wie Abscheider konstruiert sein müssen und welche Kennzeichnungen erforderlich sind.

Die DIN EN 858-2 regelt die praktische Anwendung dieser Anlagen. Sie gibt vor, wie die richtige Nenngröße gewählt wird und welche Schritte bei Einbau und Betrieb zu beachten sind. Diese Norm berücksichtigt auch Wartungsanforderungen und Betriebsbedingungen.

Zusätzlich zu den europäischen Standards gelten in Deutschland die Restnormen DIN 1999-100 und DIN 1999-101. Diese enthalten nationale Anforderungen, die über die europäischen Vorgaben hinausgehen. Sie beschreiben detailliert die Berechnung der Nenngröße und die notwendigen Anlagenkomponenten.

Eine Abscheideranlage muss gemäß DIN 1999-100 aus mindestens drei Komponenten bestehen: Schlammfang, Abscheider und Einrichtung zur Probeentnahme. Nur diese Kombination gewährleistet eine zuverlässige Funktion.

Die Normen definieren auch technische Details wie selbsttätige Verschlüsse und Warnanlagen. Diese Sicherheitselemente verhindern, dass Leichtflüssigkeiten unkontrolliert in die Kanalisation gelangen. Bei Störungen müssen Betreiber sofort informiert werden, um schnell reagieren zu können.

DIN 4040 für Fettabscheider

Fettabscheideranlagen unterliegen speziellen Vorschriften, die ihre besonderen Eigenschaften berücksichtigen. Die DIN EN 1825 ist die maßgebliche europäische Norm für diese Anlagenart. Sie regelt Konstruktion, Materialien und Prüfverfahren für Fettabscheider in Gastronomie und Lebensmittelindustrie.

Die deutsche Ergänzungsnorm DIN 4040-100 enthält zusätzliche Bestimmungen zu Planung und Bemessung. Sie beschreibt, wie Fettabscheider korrekt dimensioniert werden müssen, um die anfallenden Fettmengen sicher zurückzuhalten. Die Norm berücksichtigt dabei unterschiedliche Betriebsarten und Nutzungsintensitäten.

Obwohl Fettabscheider ähnlich wie Leichtflüssigkeitsabscheider aufgebaut sind, müssen sie auf die spezifischen Eigenschaften von Fetten ausgelegt sein. Fette erstarren bei niedrigen Temperaturen und erfordern daher besondere konstruktive Maßnahmen. Die DIN 4040 stellt sicher, dass diese Anforderungen erfüllt werden.

Pflichten für Betreiber nach Wasserhaushaltsgesetz

Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) bildet die zentrale rechtliche Grundlage für den Gewässerschutz in Deutschland. Es verpflichtet alle Betreiber von Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen zu umfassenden Vorsorgemaßnahmen. Diese gesetzlichen Anforderungen gelten bundesweit und sind bindend.

Zusätzlich zum Wasserhaushaltsgesetz existiert die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Sie konkretisiert die Pflichten der Betreiber und definiert Anforderungen an Anlagensicherheit und Wartung. Verstöße gegen diese Vorschriften können mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden.

Betreiber müssen die ordnungsgemäße Funktion ihrer Abscheideranlagen kontinuierlich sicherstellen. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen, fachgerechte Wartung und die Einhaltung vorgeschriebener Grenzwerte. Die Dokumentation aller Maßnahmen ist verpflichtend und muss den Behörden auf Anfrage vorgelegt werden.

AnwendungsfallMaximaler RestölgehaltZusätzliche Anforderungen
Indirekteinleitung in Kanal100 mg/lRegelmäßige Wartung, Kontrolle durch Fachbetrieb
Direkteinleitung in Gewässer20 mg/lKreislaufführung des Waschwassers, abscheiderfreundliche Reinigungsmittel
Tankstellen mit Autowäsche5 mg/lErweiterte Reinigungsstufe, kontinuierliche Überwachung

Bei Direkteinleitung in Gewässer gelten besonders strenge Vorgaben. Der Restölgehalt darf maximal 20 mg/l betragen. Betreiber müssen zusätzliche technische Maßnahmen ergreifen, um diese niedrigen Werte zu erreichen und dauerhaft einzuhalten.

Zulassung und Prüfung durch DIBt

Nur Abscheideranlagen mit bauaufsichtlicher Zulassung dürfen in Deutschland installiert werden. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) erteilt diese Zulassungen nach eingehender Prüfung der technischen Eignung. Diese Regelung gewährleistet einen einheitlichen Qualitätsstandard über alle Hersteller hinweg.

Die DIBt Zulassung bescheinigt, dass eine Anlage alle normativen Anforderungen erfüllt. Früher waren auch vor Ort betonierte Anlagen zulässig. Heute dürfen ausschließlich werkseitig hergestellte Abscheider mit gültiger Zulassung eingebaut werden.

Vor der Inbetriebnahme ist eine umfassende Generalinspektion durch einen Fachkundigen vorgeschrieben. Diese Prüfung wiederholt sich alle fünf Jahre. Der Sachverständige kontrolliert die Dichtigkeit, den Zustand technischer Komponenten und die Einhaltung von Grenzwerten.

Die Generalinspektion umfasst die Prüfung der Dichtigkeit, die Tarierung des Schwimmers, die Kontrolle aller Sicherheitseinrichtungen sowie die Überprüfung der Dokumentation. Festgestellte Mängel müssen in Abstimmung mit der zuständigen Behörde behoben werden.

Die ordnungsgemäße Dokumentation aller Prüfungen ist gesetzlich vorgeschrieben. Betreiber müssen Wartungsprotokolle, Prüfberichte und Entsorgungsnachweise aufbewahren. Diese Unterlagen dienen als Nachweis gegenüber Behörden und Versicherungen.

Vorteile von Abscheidern für Umwelt und Betrieb

Die Installation und der Betrieb von Abscheidern zahlen sich in vielerlei Hinsicht aus. Unternehmen und Kommunen profitieren gleichermaßen von den vielfältigen Abscheider Vorteilen. Diese reichen vom aktiven Umweltschutz bis zu messbaren wirtschaftlichen Einsparungen.

Moderne Abscheidersysteme erfüllen nicht nur gesetzliche Anforderungen. Sie tragen aktiv zur Sicherung unserer natürlichen Ressourcen bei. Gleichzeitig schützen sie die technische Infrastruktur vor kostspieligen Schäden.

Schutz von Gewässern und Kanalnetzen

Der Gewässerschutz steht im Mittelpunkt der Abscheidertechnologie. Bereits ein einziger Liter Mineralöl kann bis zu eine Million Liter Wasser verunreinigen. Diese erschreckende Zahl verdeutlicht, warum Abscheider so wichtig sind.

Ohne funktionierende Abscheideranlagen würden wassergefährdende Stoffe direkt in natürliche Gewässer gelangen. Die Folgen wären verheerend für aquatische Ökosysteme. Fische, Pflanzen und Mikroorganismen würden durch Ölfilme und chemische Substanzen irreparabel geschädigt.

Auch die Kanalisation profitiert erheblich von Abscheidern. Fette und Öle setzen sich an Rohrwänden ab und führen zu hartnäckigen Verstopfungen. Diese Ablagerungen wachsen über Monate hinweg und verengen die Rohrleitungen zunehmend.

Die Schutzfunktion erstreckt sich ebenfalls auf kommunale Kläranlagen. Große Mengen an Fetten und Ölen können die biologischen Reinigungsprozesse massiv stören. Die Effizienz der Kläranlage sinkt, und die Wasserqualität leidet darunter.

Ein weiterer Sicherheitsaspekt betrifft die Explosionsgefahr. Benzindämpfe in der Kanalisation können zu gefährlichen Bränden führen. Abscheider verhindern, dass brennbare Flüssigkeiten überhaupt ins Kanalnetz gelangen.

Vermeidung von Umweltschäden und Bußgeldern

Die rechtlichen Konsequenzen bei Gewässerverunreinigungen sind erheblich. Betreiber ohne vorgeschriebene Abscheideranlage riskieren empfindliche Strafen. Die Behörden verhängen Bußgelder, die sich nach dem Ausmaß der Verschmutzung richten.

Die finanziellen Folgen können existenzbedrohend sein. Bußgelder bewegen sich zwischen einigen tausend und mehreren hunderttausend Euro. Hinzu kommen Schadenersatzforderungen für die Beseitigung der Verunreinigung.

Folgende Sanktionen drohen bei Verstößen:

  • Bußgelder nach Wasserhaushaltsgesetz und Landeswassergesetzen
  • Kosten für Gewässersanierung und Schadensbehebung
  • Entzug der Betriebsgenehmigung bei schweren Verstößen
  • Strafrechtliche Verfolgung bei vorsätzlichen Gewässerverunreinigungen
  • Reputationsschäden durch negative Berichterstattung

Mangelhaft gewartete Abscheider werden rechtlich wie fehlende Anlagen behandelt. Regelmäßige Kontrollen durch Behörden decken Versäumnisse auf. Der Umweltschutz durch funktionierende Abscheider ist daher auch eine Frage der Rechtssicherheit.

Versicherungen können bei selbstverschuldeten Umweltschäden die Leistung verweigern. Unternehmen tragen dann die vollen Kosten der Sanierung selbst. Eine ordnungsgemäß betriebene Abscheideranlage schützt vor diesen Risiken.

Wirtschaftliche Aspekte und Kosteneinsparungen

Die Kosteneinsparung Abscheider übertrifft die Investitions- und Betriebskosten deutlich. Teure Kanalreinigungen und Rohrsanierungen werden durch Abscheider verhindert. Die Beseitigung von Fettverstopfungen kostet ein Vielfaches der regulären Abscheiderwartung.

Konkrete Einsparpotenziale zeigen sich in mehreren Bereichen:

  1. Vermeidung von Notdiensteinsätzen bei Rohrverstopfungen
  2. Schutz der eigenen Abwasserleitungen vor Korrosion und Schäden
  3. Reduzierung der Abwassergebühren durch geringere Verschmutzungswerte
  4. Vermeidung von Produktionsausfällen durch funktionierende Abwassersysteme

Die abgeschiedenen Stoffe bieten zusätzliche Verwertungsmöglichkeiten. Fette aus Fettabscheidern dienen als Rohstoff für Biogas oder Biodiesel. Diese Verwertung kann zu Erlösen oder zumindest reduzierten Entsorgungskosten führen.

Auch Altöle aus Leichtflüssigkeitsabscheidern lassen sich recyceln. Spezialisierte Entsorger zahlen teilweise sogar für diese Wertstoffe. Die Kreislaufwirtschaft macht Abscheider damit zu einem ökonomisch sinnvollen System.

Das Unternehmensimage profitiert ebenfalls von gut gewarteten Abscheideranlagen. Kunden und Geschäftspartner schätzen ökologische Verantwortung zunehmend. In Zeiten steigenden Umweltbewusstseins wird dies zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor.

Nachhaltiges Wirtschaften beginnt beim verantwortungsvollen Umgang mit Abwasser und wassergefährdenden Stoffen.

Investitionen in Abscheidertechnologie zahlen sich langfristig aus. Die Kombination aus Umweltschutz, Rechtssicherheit und Kostenersparnis macht Abscheider zu unverzichtbaren Systemen. Betreiber handeln sowohl ökologisch als auch ökonomisch vernünftig.

Wartung, Reinigung und Betrieb von Abscheidern

Die langfristige Funktionsfähigkeit von Abscheidern hängt maßgeblich von systematischer Wartung und professioneller Reinigung ab. Nur durch konsequente Pflege erfüllen die Anlagen dauerhaft ihre Schutzfunktion für Gewässer und Kanalnetze. Der ordnungsgemäße Abscheider Betrieb erfordert zudem eine genaue Kenntnis der gesetzlichen Vorgaben und technischen Anforderungen.

Betreiber müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und die notwendigen Maßnahmen regelmäßig durchführen. Die Vernachlässigung der Abscheider Wartung führt nicht nur zu Funktionsstörungen, sondern kann erhebliche rechtliche und finanzielle Folgen nach sich ziehen.

Regelmäßige Wartungsintervalle und Kontrollen

Die gesetzlich vorgeschriebenen Wartungsintervalle gliedern sich in drei Hauptkategorien. Diese Abstufung stellt sicher, dass Abscheider kontinuierlich überwacht und gewartet werden.

Die monatliche Eigenkontrolle muss von einer sachkundigen Person durchgeführt werden. Dabei werden wichtige Betriebsparameter gemessen und die Funktionstüchtigkeit überprüft.

  • Messung der Schichtdicke oder des Volumens der abgeschiedenen Leichtflüssigkeit
  • Bestimmung des Schlammspiegels im Schlammfang
  • Kontrolle des selbsttätigen Abschlusses und der Schwimmervorrichtung
  • Überprüfung der Alarmeinrichtung nach einer Generalinspektion
  • Sichtkontrolle während des Durchflusses zur Erkennung von Verstopfungen

Die halbjährliche Abscheider Wartung durch einen Sachkundigen ist deutlich umfangreicher. Sie beinhaltet die Kontrolle und bei Bedarf den Austausch des Koaleszenzeinsatzes nach Herstellervorgaben. Außerdem erfolgt eine vollständige Abscheider Reinigung inklusive der Ablaufrinne im Probeentnahmeschacht.

Bei Anlagen, die ausschließlich der Absicherung von Flächen dienen oder nur Regenwasser behandeln, können die Wartungsintervalle auf bis zu zwölf Monate ausgedehnt werden.

Alle fünf Jahre ist eine Generalinspektion durch einen staatlich anerkannten Fachkundigen verpflichtend. Diese umfasst eine umfassende Prüfung aller technischen Komponenten und eine Dichtheitsprüfung. Zudem wird die Bemessung der Anlage überprüft und der tatsächliche Abwasseranfall beurteilt.

Die Sachkunde für Wartungspersonal kann durch dokumentierte Einweisungen erworben werden. Hersteller, Sachverständigenorganisationen, Handwerkskammern oder Berufsverbände bieten solche Schulungen an.

Entleerung und fachgerechte Entsorgung

Die abgeschiedenen Stoffe müssen vor Erreichen der maximalen Speicherkapazität entfernt werden. Eine rechtzeitige Entsorgung Abscheider verhindert, dass Schadstoffe ins Abwasser gelangen. Die Häufigkeit der Entleerung richtet sich nach dem Anfall an Leichtflüssigkeiten und Schlamm.

Bei hoher Belastung kann eine monatliche Entleerung erforderlich sein. In weniger beanspruchten Anlagen reicht oft eine halbjährliche Leerung aus.

PrüfartIntervallDurchführungHauptaufgaben
EigenkontrolleMonatlichSachkundige PersonMessung von Schichtdicken und Schlammspiegeln
WartungHalbjährlichSachkundige PersonReinigung, Koaleszenzeinsatz-Kontrolle, Entleerung
GeneralinspektionAlle 5 JahreStaatlich anerkannter FachkundigerTechnische Gesamtprüfung, Dichtheitsprüfung, Bemessungscheck

Beauftragung zertifizierter Fachbetriebe

Die Entleerung und Entsorgung darf ausschließlich durch zugelassene Entsorgungsfachbetriebe erfolgen. Diese Unternehmen verfügen über spezialisierte Saugwagen und die erforderlichen Genehmigungen. Sie kennen die rechtlichen Anforderungen und gewährleisten eine umweltgerechte Verwertung.

Zertifizierte Fachbetriebe erstellen außerdem die notwendigen Entsorgungsnachweise. Diese Dokumente muss der Betreiber aufbewahren und auf Anfrage den Behörden vorlegen.

Verwertung der abgeschiedenen Stoffe

Die ölhaltigen Stoffe aus Abscheidern gelten als gefährliche Abfälle. Sie werden nach dem Europäischen Abfallartenkatalog mit den Abfallschlüsseln 130501* bis 130508* klassifiziert. Die Sternchen kennzeichnen die besondere Gefährlichkeit dieser Materialien.

Altöle können teilweise aufbereitet und wieder als Schmierstoffe verwendet werden. Alternativ erfolgt eine energetische Verwertung in speziellen Verbrennungsanlagen. Fette aus Fettabscheidern finden zunehmend Verwendung in der Produktion von Biogas oder Biodiesel.

Diese nachhaltige Verwertung trägt zur Ressourcenschonung bei. Moderne Recyclingverfahren ermöglichen eine weitgehende Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe.

Dokumentationspflichten für Betreiber

Alle Kontrollen, Wartungen und Entsorgungen müssen im Betriebstagebuch dokumentiert werden. Diese Aufzeichnungspflicht ergibt sich aus den gesetzlichen Vorgaben und dient der Nachweisführung. Das Betriebstagebuch enthält die durchführende Person, das Datum und die gemessenen Werte.

Zusätzlich werden festgestellte Mängel und ergriffene Maßnahmen vermerkt. Auch die Prüfberichte der Generalinspektionen sind aufzubewahren. Diese Unterlagen müssen auf Verlangen den Aufsichtsbehörden oder den Betreibern kommunaler Abwasseranlagen vorgelegt werden.

Eine lückenlose Dokumentation schützt Betreiber im Schadensfall vor rechtlichen Konsequenzen. Sie beweist die ordnungsgemäße Erfüllung aller Pflichten und ermöglicht die Nachvollziehbarkeit von Betriebsabläufen.

Häufige Probleme und deren Behebung

Im praktischen Abscheider Betrieb treten immer wieder typische Störungen auf. Die rechtzeitige Erkennung und Behebung dieser Probleme ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit.

Eine Verstopfung des Koaleszenzeinsatzes durch Schmutzpartikel gehört zu den häufigsten Problemen. Die Lösung besteht in der gründlichen Reinigung oder dem kompletten Austausch des Einsatzes. Bei regelmäßiger Wartung lässt sich dieses Problem meist vermeiden.

Viele Betriebsstörungen entstehen durch ungeeignete Reinigungsmittel oder nachlässige Wartung und lassen sich durch sachgemäße Bedienung verhindern.

Das Versagen des selbsttätigen Abschlusses resultiert oft aus mechanischen Defekten oder falscher Tarierung. Eine Überprüfung und Nachstellung oder der Austausch defekter Teile schaffen Abhilfe. Der Schwimmer muss sich frei bewegen können und darf nicht verklemmt sein.

Geruchsbelästigungen entstehen durch zu lange Standzeiten der abgeschiedenen Stoffe. Eine häufigere Entleerung beseitigt dieses Problem zuverlässig. Besonders in warmen Monaten können biologische Abbauprozesse zu unangenehmen Gerüchen führen.

Undichtigkeiten durch mangelhafte Verfugung im Schachtaufbau erfordern eine professionelle Sanierung. Nur eine Fachfirma kann solche Schäden dauerhaft beheben. Eindringendes Grundwasser oder austretende Schadstoffe stellen ernste Umweltgefahren dar.

Übermäßige Schaumbildung entsteht oft durch ungeeignete Reinigungsmittel in Autowaschanlagen oder Gastronomiebetrieben. Die Verwendung abscheidefreundlicher Produkte löst dieses Problem. Hersteller bieten spezielle Reiniger an, die die Funktion von Abscheidern nicht beeinträchtigen.

Eine systematische Fehleranalyse hilft bei der Ursachenfindung. Dokumentierte Störungen im Betriebstagebuch ermöglichen die Identifikation wiederkehrender Probleme und deren dauerhafte Beseitigung.

Fazit

Die Abscheider Zusammenfassung zeigt deutlich: Diese Anlagen bilden einen unverzichtbaren Bestandteil moderner Abwassertechnik. Sie schützen unsere Gewässer wirksam vor Verunreinigungen durch Fette, Öle und andere Schadstoffe.

Die Funktionsweise Abscheider basiert auf bewährten physikalischen Prinzipien. Schwerkraft und Dichtedifferenz ermöglichen eine effektive Trennung problematischer Stoffe vom Abwasser. Von einfachen Schwerkraftabscheidern bis zu modernen Koaleszenzabscheidern stehen verschiedene Systeme für unterschiedliche Anforderungen bereit.

Der Umweltschutz Abscheider geht weit über gesetzliche Pflichten hinaus. Betreiber schützen damit nicht nur die Natur, sondern bewahren ihre Kanalisation und Kläranlagen vor kostspieligen Schäden. Die regelmäßige Wartung und fachgerechte Entsorgung erfordert zwar Aufwand, vermeidet aber teure Havarien und Bußgelder.

Die Bedeutung dieser Technik wird angesichts steigender Umweltanforderungen weiter zunehmen. Abscheider verbinden ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Vernunft. Betriebe leisten durch ihren Einsatz einen wichtigen Beitrag zur Reinhaltung unserer Wasserressourcen und zur nachhaltigen Entwicklung von Gewerbe und Industrie.

FAQ

Was genau ist ein Abscheider und wofür wird er verwendet?

Ein Abscheider ist eine technische Anlage in Form eines Beckens oder Behälters, die dazu dient, nicht mit Wasser mischbare Stoffe wie Öle, Fette, Benzin oder Diesel aus dem Abwasser zu entfernen, bevor dieses in die Kanalisation oder natürliche Gewässer eingeleitet wird. Abscheider schützen somit die Umwelt und verhindern Schäden an der Kanalisation sowie Überlastungen von Kläranlagen.

Wie funktioniert ein Abscheider technisch?

Die Funktionsweise Abscheider basiert auf physikalischen Grundprinzipien – hauptsächlich auf der unterschiedlichen Dichte von Wasser und den abzuscheidenden Stoffen sowie der Schwerkraft. Wenn das verschmutzte Abwasser in das großvolumige Abscheiderbecken fließt, verringert sich die Fließgeschwindigkeit stark. Dadurch können schwere Schmutzpartikel zum Boden sinken (Schlammfang), während leichtere Stoffe wie Öle und Fette an die Oberfläche aufsteigen. Eine Tauchwand verhindert, dass die aufgeschwommenen Schadstoffe in den Ablauf gelangen. Bei Koaleszenzabscheidern werden zusätzlich feine Öltröpfchen durch spezielle Filter zum Verschmelzen gebracht, sodass auch sehr feine Verunreinigungen effektiv entfernt werden.

Welche Arten von Abscheidern gibt es?

Es gibt verschiedene Abscheidertypen für unterschiedliche Einsatzzwecke: Fettabscheider für pflanzliche und tierische Öle und Fette (hauptsächlich in Gastronomie und Lebensmittelindustrie), Leichtflüssigkeitsabscheider (auch Benzinabscheider genannt) für mineralische Öle, Benzin, Diesel und Kraftstoffe (in Kfz-Werkstätten, Tankstellen, Autowaschanlagen), Ölabscheider für industrielle Anwendungen wie die metallverarbeitende Industrie, sowie spezialisierte Koaleszenzabscheider und Wirbelabscheider für höhere Reinigungsanforderungen mit Trennleistungen bis zu 5 mg/l Restölgehalt.

Wer ist gesetzlich verpflichtet, einen Abscheider zu betreiben?

Nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und den landesspezifischen Verordnungen über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) müssen alle Betriebe und Einrichtungen einen Abscheider installieren, bei denen wassergefährdende Stoffe wie Öle, Fette oder Kraftstoffe ins Abwasser gelangen können. Dies betrifft insbesondere Kfz-Werkstätten, Tankstellen, Autowaschanlagen, Restaurants, Großküchen, Metzgereien, metallverarbeitende Betriebe, Schlachthöfe und viele weitere gewerbliche und industrielle Einrichtungen. Auch kommunale Einrichtungen wie Bauhöfe oder Straßenmeistereien benötigen Abscheideranlagen.

Welche DIN-Normen gelten für Abscheider?

Für Leichtflüssigkeitsabscheider gelten die Normen DIN EN 858-1 (Bau-, Funktions- und Prüfgrundsätze) und DIN EN 858-2 (Bemessung, Einbau, Betrieb und Wartung) sowie die deutschen Restnormen DIN 1999-100 und DIN 1999-101. Für Fettabscheider ist die DIN EN 1825 die zentrale europäische Norm, ergänzt durch die DIN 4040-100 mit deutschen Bestimmungen zu Planung, Bemessung und Betrieb. Diese Normen legen fest, wie Abscheider zu konstruieren, zu bemessen, zu installieren und zu betreiben sind, um eine ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen.

Wie oft muss ein Abscheider gewartet werden?

Ein Abscheider muss monatlich durch eine sachkundige, eingewiesene Person kontrolliert werden (Messung der Schichtdicken von Leichtflüssigkeit und Schlamm, Funktionskontrolle des selbsttätigen Abschlusses). Halbjährlich ist eine umfangreichere Wartung durch einen Fachkundigen erforderlich, die Reinigung, Kontrolle und gegebenenfalls Austausch des Koaleszenzeinsatzes sowie vollständige Entleerung bei Bedarf umfasst. Bei Anlagen, die nur Regenwasser behandeln, kann das Wartungsintervall auf bis zu 12 Monate verlängert werden. Zusätzlich muss alle fünf Jahre eine Generalinspektion durch einen Sachverständigen durchgeführt werden, die eine umfassende technische Prüfung, Dichtheitsprüfung und Bewertung der Bemessung beinhaltet.

Was passiert mit den abgeschiedenen Stoffen?

Die abgeschiedenen Öle, Fette und Schlammstoffe müssen von zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben fachgerecht entsorgt werden, bevor die maximale Speicherkapazität erreicht ist. Ölhaltige Stoffe werden als gefährliche Abfälle klassifiziert und können teilweise recycelt oder energetisch verwertet werden. Altöle können aufbereitet und als Schmierstoffe wiederverwendet werden. Fette aus Fettabscheidern können zur Biogas- oder Biodieselproduktion genutzt werden, was eine nachhaltige Verwertungsmöglichkeit darstellt. Der Betreiber muss alle Entsorgungsvorgänge dokumentieren und die Entsorgungsnachweise aufbewahren.

Welche Strafen drohen bei Nichteinhaltung der Abscheiderpflicht?

Bei Verstößen gegen die Abscheiderpflicht oder mangelhafter Wartung drohen erhebliche Bußgelder von mehreren tausend bis zu mehreren hunderttausend Euro, abhängig vom Ausmaß der Gewässerverunreinigung. Zusätzlich können Schadenersatzforderungen für die Beseitigung der Verschmutzung und Wiederherstellung des Gewässers geltend gemacht werden. Bei vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Handeln sind auch strafrechtliche Konsequenzen möglich. Betreiber ohne vorgeschriebene Abscheideranlage riskieren zudem den Entzug von Betriebsgenehmigungen und können von der zuständigen Wasserbehörde zur sofortigen Nachrüstung verpflichtet werden.

Benötigt jede Autowerkstatt einen Leichtflüssigkeitsabscheider?

Ja, grundsätzlich muss jede Kfz-Werkstatt, in der mit Kraftstoffen, Motorölen, Getriebeölen oder anderen Schmierstoffen umgegangen wird und ölhaltiges Abwasser anfällt, einen Leichtflüssigkeitsabscheider betreiben. Dies gilt für Abwässer aus der Reinigung von Fahrzeugteilen, Motorwäschen, Hebebühnen und Waschbuchten. Auch Reparaturbetriebe für Landmaschinen, Baumaschinen, Motorräder oder andere Fahrzeuge fallen unter diese Verpflichtung. Die genauen Anforderungen können zusätzlich in der lokalen Abwassersatzung der Kommune geregelt sein.

Was ist der Unterschied zwischen einem Benzinabscheider und einem Fettabscheider?

Benzinabscheider (technisch korrekt: Leichtflüssigkeitsabscheider) sind für die Abscheidung mineralischer Öle, Benzin, Diesel und anderer Kraftstoffe konzipiert, während Fettabscheider speziell für pflanzliche und tierische Öle und Fette ausgelegt sind. Obwohl beide auf dem Schwerkraftprinzip und der Dichtedifferenz basieren, unterscheiden sie sich in ihrer Konstruktion und den zu entfernenden Stoffen. Leichtflüssigkeitsabscheider werden immer außerhalb von Gebäuden im Erdreich eingebaut, während Fettabscheider sowohl im Erdreich als auch zur Freiaufstellung im Keller installiert werden können. Die geltenden Normen unterscheiden sich ebenfalls: DIN EN 858 für Leichtflüssigkeitsabscheider und DIN EN 1825 für Fettabscheider.

Wie wird die richtige Größe eines Abscheiders bestimmt?

Die Bemessung eines Abscheiders erfolgt nach den geltenden DIN-Normen und hängt von mehreren Faktoren ab: dem maximalen Abwasserzufluss (Nenngröße NG in Litern pro Sekunde), der Art der abzuscheidenden Stoffe, dem Verschmutzungsgrad des Abwassers und den spezifischen betrieblichen Gegebenheiten. Bei Leichtflüssigkeitsabscheidern wird beispielsweise nach DIN EN 858-2 und DIN 1999-101 berechnet, welche Nenngröße erforderlich ist. Auch die Größe des Schlammfangs und der Speicherraum für abgeschiedene Stoffe müssen entsprechend ausgelegt werden. Eine fachgerechte Bemessung sollte durch einen Sachkundigen oder Fachplaner erfolgen, um eine ausreichende Abscheideleistung zu gewährleisten.

Was ist ein Koaleszenzabscheider und wann wird er eingesetzt?

Ein Koaleszenzabscheider ist eine erweiterte Form des Leichtflüssigkeitsabscheiders, der zusätzlich zum Schwerkraftprinzip den Koaleszenzeffekt nutzt. Dabei werden sehr feine Öltröpfchen, die beispielsweise nach dem Einsatz von Hochdruckreinigern oder Dampfstrahlern im Wasser dispergiert sind, durch spezielle Filtereinsätze mit wasserabweisenden (hydrophoben) und ölanziehenden (lipophilen) Eigenschaften abgeschieden. Die kleinen Öltröpfchen lagern sich am Filter an, verschmelzen zu größeren Tropfen und steigen dann zur Oberfläche auf. Koaleszenzabscheider werden eingesetzt, wenn höhere Anforderungen an die Reinigungsleistung bestehen – sie erreichen Werte bis zu 5 mg/l Restölgehalt, während einfache Abscheider bei etwa 100 mg/l liegen. Sie sind besonders in Autowaschanlagen, bei Direkteinleitung in Gewässer oder in sensiblen Bereichen erforderlich.

Muss ein Abscheider vom Deutschen Institut für Bautechnik zugelassen sein?

Ja, es dürfen nur Abscheideranlagen verwendet werden, die über eine bauaufsichtliche Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) verfügen. Diese Zulassung bestätigt, dass die Anlage die technischen Anforderungen erfüllt und ordnungsgemäß funktioniert. Während früher auch individuell geplante Ortbetonanlagen errichtet wurden, dürfen heute ausschließlich werkseitig hergestellte Abscheider mit gültiger DIBt-Zulassung eingebaut und betrieben werden. Die Zulassungsnummer muss am Abscheider angebracht sein und in den Prüfberichten dokumentiert werden.

Welche Dokumentationspflichten hat der Betreiber eines Abscheiders?

Der Betreiber muss ein Betriebstagebuch führen, in dem alle monatlichen Eigenkontrollen, halbjährlichen Wartungen, Entleerungen und alle fünf Jahre stattfindenden Generalinspektionen dokumentiert werden. Zu den erforderlichen Angaben gehören: Datum der Kontrolle oder Wartung, Name der durchführenden Person, Messwerte der Schichtdicken von Leichtflüssigkeit bzw. Fett und Schlamm, Zustand des selbsttätigen Abschlusses und der Alarmeinrichtung, festgestellte Mängel und ergriffene Maßnahmen, Entsorgungsnachweise der beauftragten Fachbetriebe. Das Betriebstagebuch und alle Prüfberichte müssen aufbewahrt und auf Verlangen den Aufsichtsbehörden oder den Betreibern der kommunalen Abwasseranlagen vorgelegt werden.

Was sind typische Probleme bei Abscheidern und wie werden sie behoben?

Häufige Probleme sind: Verstopfung des Koaleszenzeinsatzes durch Schmutzpartikel – behebbar durch Reinigung oder Austausch gemäß Herstellervorgaben; Versagen des selbsttätigen Abschlusses (Schwimmer) durch mechanische Defekte oder falsche Tarierung – Lösung durch Überprüfung, Nachstellung oder Austausch; Geruchsbelästigung durch zu lange Standzeiten der abgeschiedenen Stoffe – behebbar durch häufigere Entleerung; Undichtigkeiten im Schachtaufbau durch mangelhafte Verfugung – Sanierung durch eine Fachfirma erforderlich; übermäßige Schaumbildung durch ungeeignete Reinigungsmittel – Lösung durch Verwendung abscheidefreundlicher Produkte. Die meisten Probleme lassen sich durch regelmäßige, sachgemäße Wartung und fachgerechte Bedienung vermeiden.

Können abgeschiedene Fette und Öle verwertet werden?

Ja, die abgeschiedenen Stoffe können teilweise verwertet werden. Fette aus Fettabscheidern eignen sich zur Herstellung von Biogas in Biogasanlagen oder zur Produktion von Biodiesel, was eine nachhaltige energetische Verwertung darstellt. Altöle aus Leichtflüssigkeitsabscheidern können aufbereitet und entweder als Schmierstoffe wiederverwendet oder energetisch verwertet werden. Diese Verwertungsmöglichkeiten können zu Erlösen oder zumindest zu reduzierten Entsorgungskosten führen. Die Entsorgung muss jedoch immer durch zertifizierte Fachbetriebe erfolgen, die über die entsprechenden Genehmigungen und Verwertungswege verfügen.

Was ist eine Generalinspektion und was wird dabei geprüft?

Die Generalinspektion ist eine umfassende technische Prüfung, die vor der Inbetriebnahme eines neuen Abscheiders und danach alle fünf Jahre durch einen Sachverständigen durchgeführt werden muss. Geprüft werden: die Dichtigkeit der gesamten Anlage, der Zustand aller technischen Komponenten (Abscheiderkammer, Schlammfang, Tauchwand, Koaleszenzeinsatz), die korrekte Tarierung und Funktion des selbsttätigen Abschlusses (Schwimmer), die Funktionsfähigkeit eventuell vorhandener Alarmeinrichtungen, die Einhaltung der Grenzwerte für die Restölkonzentration im Ablauf, die ordnungsgemäße Dokumentation im Betriebstagebuch, die Überprüfung, ob die Bemessung noch den aktuellen betrieblichen Gegebenheiten entspricht. Festgestellte Mängel müssen in Abstimmung mit der zuständigen Wasserbehörde behoben werden.

Wie lange ist die Lebensdauer eines Abscheiders?

Bei sachgemäßem Betrieb und regelmäßiger Wartung können Abscheider mehrere Jahrzehnte funktionsfähig bleiben. Betonabscheider haben typischerweise eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren, während Kunststoff- und Edelstahlabscheider bei guter Pflege 20 bis 30 Jahre halten können. Entscheidend für die Langlebigkeit sind die regelmäßige Entleerung vor Erreichen der Speicherkapazität, die fachgerechte Wartung, die Verwendung geeigneter Reinigungsmittel, die Vermeidung mechanischer Beschädigungen und die rechtzeitige Behebung von Undichtigkeiten. Einzelne Komponenten wie Koaleszenzeinsätze oder Schwimmer müssen möglicherweise früher ausgetauscht werden, was jedoch deutlich günstiger ist als der Austausch der gesamten Anlage.

Welche Kosten sind mit dem Betrieb eines Abscheiders verbunden?

Die Betriebskosten eines Abscheiders setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen: Kosten für die regelmäßige Entleerung durch Entsorgungsfachbetriebe (abhängig von Häufigkeit und Anlagengröße, typischerweise mehrere hundert Euro pro Entleerung), Kosten für halbjährliche Wartungen durch Fachfirmen, Kosten für die Generalinspektion alle fünf Jahre (mehrere hundert bis über tausend Euro), gegebenenfalls Kosten für Austausch von Verschleißteilen wie Koaleszenzeinsätzen oder Schwimmern. Trotz dieser laufenden Kosten ist der Betrieb wirtschaftlich sinnvoll, da er wesentlich teurere Kanalreinigungen, Sanierungen, Bußgelder und Umweltschäden verhindert. Bei guter Wartung und Verwertung der abgeschiedenen Stoffe können die Gesamtbetriebskosten optimiert werden.

Was bedeutet die Nenngröße bei einem Abscheider?

Die Nenngröße (NG) ist ein Bemessungsparameter, der den maximalen Abwasserzufluss in Litern pro Sekunde angibt, für den der Abscheider ausgelegt ist. Sie wird nach den geltenden Normen berechnet und berücksichtigt Faktoren wie die Art der Verschmutzung, die Größe der angeschlossenen Flächen und die spezifischen betrieblichen Gegebenheiten. Beispielsweise kann ein Leichtflüssigkeitsabscheider mit NG 3 bis zu 3 Liter Abwasser pro Sekunde ordnungsgemäß behandeln. Die korrekte Bestimmung der Nenngröße ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit der Anlage – eine zu klein dimensionierte Anlage kann die erforderliche Reinigungsleistung nicht erbringen, während eine überdimensionierte Anlage unnötig hohe Kosten verursacht.

Sind Abscheider auch für private Haushalte erforderlich?

In privaten Haushalten sind Abscheider in der Regel nicht erforderlich, da dort üblicherweise keine großen Mengen wassergefährdender Stoffe wie Mineralöle oder Kraftstoffe anfallen. Ausnahmen können Privathaushalte mit angeschlossenen Gewerbebetrieben sein, etwa bei Heimwerkstätten, privaten Kfz-Reparaturbereichen oder bei Nutzung von Ölheizungen mit entsprechenden Betankungseinrichtungen. In Einfamilienhäusern mit sehr großer Küche oder bei gewerblicher Nutzung (z.B. Pensionen) kann unter Umständen ein kleiner Fettabscheider erforderlich sein. Die genauen Anforderungen ergeben sich aus der lokalen Abwassersatzung und sollten mit dem zuständigen Entwässerungsbetrieb oder der Wasserbehörde geklärt werden.